Fahrradtaschen – Die perfekten Lösungen für Alltag, Bikepacking und Radreisen

Aufs Rad steigen und einfach losfahren. Immer der Nase nach, weiter und weiter. Was für eine Vorstellung! Diese Sehnsucht nach langen Tagen im Sattel, nach Abenteuer und Natur packt wohl die meisten Radfahrerinnen und Radfahrer einmal. Dabei ist der Schritt von der ersten Träumerei bis zur tatsächlichen Radreise gar nicht mal so groß: Ein Rad, etwas Gepäck, ein grober Plan – und schon kann es losgehen. Dabei macht es keinen Unterschied, ob es sich um eine ausgedehnte Fluss-Radtour oder ein Bikepacking-Adventure handelt – das Prinzip ist immer das gleiche: Das Gepäck wird mittels Taschen am Fahrrad befestigt – und schon kann der Trip beginnen.

Reisen sind dabei bei weitem nicht das einzige Einsatzgebiet, auf dem Fahrradtaschen ihre Vorzüge ausspielen. Auf dem Weg in die Arbeit sind spezifische Radtaschen für Pendlerinnen und Pendler das perfekte Fahrradzubehör, um Wechselbekleidung, den Computer oder wichtige Dokumente sicher und wettergeschützt zu transportieren. Und wenn du mit dem Fahrrad zum Einkaufen fährst, bieten großvolumige Packtaschen genügend Platz, um den gesamten Wocheneinkauf unterzubringen. Allen Taschen ist dabei eines gemeinsam: Sie sind beim Radeln wesentlich angenehmer als ein Fahrradrucksack auf dem Rücken. Dank wasserfester Materialien schützen die meisten Fahrradtaschen ihren Inhalt besser als offene Körbe oder Boxen. Und wenn es um das Packvolumen geht, schlagen sie selbst große Fahrradkörbe mit Leichtigkeit.

Womit wir bei der Vielfalt an Fahrradtaschen wären. Denn falls du nach einer alternativen Transportlösung zum Rucksack fürs Radfahren suchst, stehst du schnell vor einer schier unendlichen Auswahl an verschiedensten Fahrradtaschen. Diese kleine Auflistung soll dir dabei helfen, einen ersten Überblick über die gängigsten Fahrradtaschen und deren übliche Einsatzzwecke zu gewinnen. Da es nahezu alle Arten von Radtaschen wiederum in verschiedenen Größen gibt und Gepäckbedürfnisse natürlich sehr unterschiedlich sind, soll dir diese Auflistung lediglich als erste grobe Orientierung dienen:

• Kleine Satteltasche: Perfekt für Ersatzmaterial bei Trainingsausfahrten und Touren. Die meisten Satteltaschen bieten genügend Platz für ein oder zwei Ersatzschläuche, Reifenheber und ein Minitool.
• Oberrohrtasche: Tasche, die auf das Oberrohr montiert wird. Ideal für Verpflegung, Kamera und Smartphone. Wird vor allem bei Bikepacking-Abenteuern, im Training oder beim Triathlon verwendet.
• Lenkertasche: Tasche, die vorne am Lenker hängt. Die Lenkertasche wird vor allem von Bikepacking-Fans bei ihren Abenteuern verwendet. Bietet typischerweise Platz für den Schlafsack oder Ersatz-Bekleidung.
• Rahmentaschen: Ebenfalls vor allem im Bikepacking- und Radtouring-Bereich verbreitet. Rahmentaschen nutzen den Platz innerhalb des Rahmendreiecks perfekt aus und schaffen so zusätzlichen Stauraum.
• Gabeltaschen: Taschen die seitlich mittels Halterung an der Gabel befestigt werden. Dienen als Ergänzung zum Bikepacking- oder Radtouring-Setup. Aufgrund der Statik der meisten Fahrradgabeln sind sie vor allem für leichtes Gepäck designt.
• Große Satteltasche: Diese Taschen sind die größeren Brüder bzw. Schwestern der klassischen Satteltasche. Sie bieten genügend Stauraum, um beispielsweise ein kleines Zelt zu transportieren, und sind daher ebenfalls beim Bikepacking weit verbreitet. In der Szene werden sie aufgrund ihres Looks mit einem Augenzwinkern oftmals als „Arschrakete“ bezeichnet.
• Seitliche Packtaschen: Werden an den Gepäckträger gehängt – sowohl vorne als auch hinten. Packtaschen, die auch als Gepäckträgertaschen bezeichnet werden, bieten ein Maximum an Packvolumen und sind daher das Standard-Setup für längere Radreisen. Aber auch im täglichen Einsatz – etwa auf dem Arbeitsweg oder beim Einkauf – finden sie häufig Anwendung.
• Kuriertaschen und Schultertaschen: Sind keine klassischen Fahrradtaschen, gehören aber zur Ausrüstung vieler Urban-Bikerinnen und -Biker. Die lässigen Messenger-Bags können nicht nur auf dem Bike, sondern auch abseits des Sattels bequem umgehängt werden.
• Hüfttaschen und Trinkgürtel: Ebenfalls Taschen, die am Körper getragen werden. Hüfttaschen und Trinkgürtel kommen vor allem im Triathlon zum Einsatz und werden dazu verwendet, Verpflegung zu verstauen.

Satteltasche, Lenkertasche, Rahmentasche oder doch gleich große Packtaschen fürs Fahrrad? Die Größe deines benötigten Stauraums hängt in erster Linie von der Länge und Art deiner Fahrten und Reisen ab. Allerdings solltest du auch dein vorhandenes Fahrrad mit in die Planung einbeziehen: Hier ist vor allem entscheidend, ob beispielsweise Montagevorrichtungen an Sitzstreben und Gabel vorhanden sind, aber auch Rahmengröße und Lenkerbreite können eine Rolle spielen. Zuletzt solltest du dir überlegen, ob du deine Fahrradtaschen als Transportmöglichkeit dauerhaft montieren, oder für den gelegentlichen Einsatz ganz nach Bedarf mal schnell anbringen möchtest.

Auf längeren Ausfahrten dürfen Flickzeug und Werkzeug nicht fehlen. Willst du deine Trikottaschen nicht damit vollstopfen, bietet sich eine kleine Satteltasche für das übliche Ersatzmaterial an. Diese Täschchen sind mit wenigen Handgriffen per Klettverschluss schnell unter dem Sattel befestigt und bieten unterwegs genug Platz für das Nötigste.

Bei mehrstündigen Ausfahrten ist es unerlässlich, genügend Verpflegung dabei zu haben. Riegel, Gels, Bananen und mehr lassen sich wunderbar in kleinen Lenkertaschen oder Oberrohrtaschen verstauen und sind so auch während der Fahrt gut zugänglich. Je nach Modell bieten diese Radtaschen sogar noch Platz für eine Regenjacke, Armlinge und Stirnband, falls es kühl wird. Beide Lösungen sind recht schlank und praktisch genug für den Einsatz im Wettkampf, wie etwa beim Radmarathon.

Steht der erste „Overnighter“ an, also eine Radtour mit Übernachtung, kommst du nicht umhin, ein klein wenig Wechselkleidung und die nötigsten Hygieneartikel sowie normale Schuhe einzupacken. Für diesen Einsatzzweck bietet sich beispielsweise eine größere Lenkertasche plus eine Rahmentasche oder Satteltasche an. Alle drei Varianten lassen sich schnell mit Klettverschluss anbringen. Vor allem Letztere gibt es in vielen verschiedenen Größen mit bis zu 16 Litern Volumen. Je größer du deine Satteltasche wählst, desto wichtiger wird allerdings das richtige Packen: Sonst schlenkert die Radtasche wie ein wilder Kuhschwanz hinter dir, sobald du in den Wiegetritt gehst.

Bei Lenkertaschen und Rahmentaschen solltest du außerdem die Maße genau mit deinem Fahrrad abgleichen: Ein Rennlenker bietet nur sehr begrenzt Platz in der Breite und auch der Abstand von Lenkeroberkante bis hinunter zum Laufrad ist, je nach Geometrie, oftmals nicht üppig. Gerade bei kleinen Rahmengrößen lohnt es sich auch, sicherzustellen, dass die hübsche Rahmentasche auch wirklich in das Rahmendreieck am eigenen Fahrrad passt.

Ein solches komplettes Set aus Rahmentasche, Lenkertasche und Satteltasche bietet insgesamt knapp 30 Liter Stauraum bei einem Leergewicht von gut einem Kilogramm. Damit bist du für all deine Abenteuer auf dem Rennrad bereits gut ausgerüstet und kommst sogar ohne viel Mehrgewicht aus.

Möchtest du mehrere Tage autark unterwegs sein und sowohl Kochequipment als auch Zelt, Schlafsack und Isomatte am Rad transportieren, kommst du um einen Gepäckträger mit richtigen Fahrrad-Packtaschen kaum herum. Hier kommt nun auch die Beschaffenheit deines Bikes ins Spiel: Um einen Gepäckträger und Taschen gut befestigen zu können, haben Tourenbikes und auch einige Gravelbikes extra Aufnahmen an den Sattelstreben. Auch Aufnahmen für Gabeltaschen an den Außenseiten der Gabel sind bei Rädern üblich, die auf solche Zwecke ausgelegt sind. Eine einseitige Packtasche allein bietet bereits gut 20 Liter Volumen, in Kombination mit einer zweiten seitlichen Packtasche sowie größeren Lenker- und Gabeltaschen können somit leicht 80 Liter Gepäckvolumen geschaffen werden.

Spätestens jetzt wird klar, dass eine derartige Beladung für ein modernes Rennrad mit einem Gewichtslimit von meist um die 110 bis 130 Kilogramm nicht für diese Zuladung geeignet ist. Sportliche Geometrie, schmaler Rennlenker und zierliche Leichtbauweise sind für den „Heavy Duty“-Reiseeinsatz mit großen Packtaschen einfach nicht konzipiert. Bei Trekkingrädern oder speziellen Touring-E-Bikes sieht die Sache dagegen wieder anders aus. Informiere dich im Vorfeld deiner Radreise deshalb unbedingt, welches Gewichtslimit dein Fahrrad verträgt.

Eines gleich vorweg: Die „perfekte Tasche“ gibt es nicht. Denn jede Fahrradtasche ist gewissermaßen ein Kompromiss zwischen Stauraum, Gewicht und Handhabung. Welche Fahrradtasche für deine Zwecke am besten geeignet ist, solltest du anhand der obigen Hilfestellung bereits gut eingrenzen können. Nun geht es darum, das beste Modell einer Taschenart für dich zu finden. Worauf gilt es also beim Modellvergleich zu achten? Im Folgenden haben wir dir eine Checkliste erstellt, die dir bei der Auswahl deiner Fahrradtasche(n) unterstützen soll:

• Wofür willst du deine Fahrradtasche(n) vornehmlich einsetzen? Eher im Alltag oder doch lieber auf Reisen?
• Auf welchem Fahrrad willst du die Packtaschen montieren? Handelt es sich beispielsweise um ein Gravelbike oder um ein Trekkingrad?
• Passt die Tasche zu den Maßen des Fahrrades oder des Gepäckträgers?
• Welche Eigenschaften sollen die Fahrradtaschen mitbringen? Suchst du eine möglichst leichte Packlösung? Oder benötigst du besonders viel Stauraum?
• Fahrradtasche wasserdicht: Bei welchen Witterungsbedingungen bist du unterwegs? Wasserfeste Fahrradtaschen bieten den Vorteil, dass du dich unterwegs nicht um nasses Gepäck sorgen musst.
• Wie intuitiv und praktisch ist die Handhabung der Transporthelfer? Gerade beim sportlichen Einsatz ist es wichtig, dass du schnell an alles Wichtige herankommst.
• Sollte die Tasche über weitere besondere Features wie beispielsweise ein durchsichtiges Fenster für eine Landkarte bei Radreisen verfügen?
• Kann die Tasche leicht abgenommen werden? Dies ist besonders bei Urban-Taschen fürs Commuting oder für den Einkauf wichtig.

Hast du deinen persönlichen Favoriten gefunden, steht dem Abenteuer nichts mehr im Wege. Damit du von Beginn an Spaß mit deiner neuen Freiheit hast, nimm dir die folgenden Tipps zu Herzen – so kann gar nichts mehr schiefgehen:

• Montage: Vermeide Lackschäden an deinem Rad, indem du auf Reibstellen der Tasche mit dem Rahmen achtest. Besonders solche Taschen, die nur per Klettverschluss am Rad befestigt werden, neigen dazu, Kratzer und Lackabrieb zu hinterlassen. Tipp: Isolierband eignet sich gut dafür, um die Montagestellen zu schützen.
• Packen: Sparsamkeit ist das wichtigste Gebot beim Packen. Nicht nur musst du jedes zusätzliche Gramm mühsam jeden einzelnen Anstieg hochkurbeln, unnötige Gegenstände nehmen auch wertvollen Stauraum für Essenzielles weg. Außerdem: Achte darauf, schwere Gegenstände möglichst nah am Befestigungspunkt am Fahrrad zu platzieren, um unnötiges Schaukeln und Springen der Beladung zu minimieren.
• Testen: Bevor du dich an deinen ersten längeren Trip wagst, teste dein neues Setup unbedingt vorher. Ein vorheriges Probepacken und eine Testfahrt legen schnell mögliche Problematiken und Schwachstellen deiner Ausrüstung offen. Das erspart dir wertvolle Zeit und Nerven bei deinem eigentlichen Einsatz. 
• Sichern: Musst du dein Fahrrad gelegentlich aus den Augen lassen, um beispielsweise einkaufen zu gehen, solltest du eine zusätzliche Diebstahlsicherung für dein Gepäck bedenken. Je nach Art der Tasche kann ein schlankes Drahtseil mit Vorhängeschloss bereits eine gute Lösung sein, damit du zügig ein paar Besorgungen machen kannst. 
• Fixieren: Falls dich deine Routen über raues Gelände führen oder du den ein oder anderen Trail zu fahren planst, können sich Fixierbänder aus Gummi zur Gepäckbefestigung lohnen. Diese zusätzlichen Riemen geben Sicherheit und Stabilität bei Unebenheiten, damit dein Gepäck auch dort bleibt, wo es hingehört und du deine neu gefundene Freiheit auf dem Fahrrad voll genießen kannst.

Neben Fahrradkörben haben sich Fahrradtaschen zur perfekten Alternative entwickelt, um das Fahrrad vom klassischen Transportmittel zum praktischen Transporthelfer zu machen. Fahrradtaschen gibt es dabei für jeden Einsatzzweck – angefangen bei der alltäglichen Verwendung bis hin zum sportlichen Einsatz. Welche Fahrradtasche die richtige ist, hängt dabei zum einen von deinen Bedürfnissen und zum anderen von den technischen Voraussetzungen deines Fahrrades ab. Wir bieten dir in jedem Fall ein großes Sortiment an Fahrradtaschen – ganz egal, ob du eine Weltreise mit dem Fahrrad planst oder einfach nur Support für deine Fahrten zum Supermarkt suchst.