Mechanische Scheibenbremsen vs. Hydraulische Scheibenbremsen
Grundsätzlich funktionieren alle Scheibenbremsen gleich: Bremsbeläge im Bremssattel greifen auf die Bremsscheibe. Durch diese Reibung wird das sich drehende Rad verlangsamt oder blockiert. Es gibt aber zwei unterschiedliche Arten, wie der Bremsbefehl vom Bremshebel zu den Bremsbelägen übertragen wird: mechanisch und hydraulisch.
Bei hydraulischen Bremsanlagen wird über eine Flüssigkeit in einem geschlossenen System weitergegeben. Das ist technisch aufwendiger und teurer. Bei mechanischen Systemen wird der Bremsbefehl über einen Bowdenzug, der in einer Zughülle läuft, weitergegeben. Dieses System ist bei Felgenbremsen seit Jahrzehnten bewährt und günstig.
Mechanische Scheibenbremsen und ihre Vorteile
Mechanische Scheibenbremsen haben neben dem günstigeren Preis im Vergleich zu hydraulischen Discs weitere Vorteile. Montage und Wartung sind einfacher als bei hydraulischen Systemen, für die einiges spezielles Werkzeug und Bremsflüssigkeit oder Hydrauliköl nötig ist. Eine mechanische Bremse kannst du genauso einfach montieren und warten wie eine Felgenbremse. Du brauchst nur den passenden Inbus-Schlüssel und gegebenenfalls eine Zange, um einen neuen Bowdenzug zu kürzen.
Außerdem kannst du bei einer mechanischen Scheibenbremse in der Regel die mechanischen Bremshebel weiter nutzen, die du bisher bei deiner Felgenbremse genutzt hast. Das ist besonders bei teuren STi-Hebeln ein Vorteil, bei denen Bremshebel und Schalthebel in einem Teil kombiniert sind.
Worauf du beim Kauf achten solltest
Beim Kauf einer neuen mechanischen Scheibenbremse ist wichtig, dass alles zu den vorhandenen Teilen am Fahrrad passt. Auf folgende Details kommt es an:
- Es gibt verschiedene Modelle für verschiedene Einsatzzwecke (Rennrad-Scheibenbremsen vs. Mountainbike-Scheibenbremsen).
- Die Bremsscheibe muss auch zur Nabe passen. Hier gibt es zwei gängige Befestigungen: 6-Loch (Montage mit sechs Inbus-Schrauben) und Centerlock (Montage mit Sicherungsring).
- Für den Bremssattel gibt es drei Befestigungs-Standards an Gabel und Rahmen: Post Mount (bei fast allen aktuellen MTBs, auch bei Trekking und Urban-Bikes sehr häufig). An Rennrad, Gravelbike und sportlichen Cross- oder Urban-Bikes ist der etwas kleinere Standard Flat Mount üblich. Und bei alten MTB ist noch IS2000 zu finden, der aber seit Jahren nicht mehr gängig ist.
- Wichtig ist, dass die Bremsanlage zum Übersetzungsverhältnis des Bremshebels passt - das bedeutet, wie stark die Bremse bei einem bestimmten Hebelweg zupackt. Hier am besten die Herstellerangaben des Bremskörpers und des Bremshebels abgleichen. Das muss füreinander freigegeben sein.
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